Als ich letzten Freitag im Volksgarten das erste Mal Yoga mit meinen Freundinnen gemacht habe, auf meiner Yoga-Matte lag, die Augen geschlossen hatte, der Wind leicht wehte und ich die Vögel zwitschern hörte, ist mir klar geworden, wie schön alles sein kann. Das Problem dabei ist, dass man das manchmal vergisst oder ganz ausblendet. Man hetzt von A nach B, lernt für Prüfungen, die Wochen vergehen wie im Zeitraffer und schon ist es wieder Herbst, oder noch schlimmer ein ganzes Jahr vergangen.
Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal einfach nur in der Wiese gelegen bin und den „kleinen oder großen Waagen“ am Himmel gesucht habe, am Abend eine Runde spazieren war, ohne auf mein Handy zu starren oder bis spät am Abends mit meinen Freunden an einem See/Teich gelegen bin und nur gelacht und richtige Gespräche geführt habe. Vielleicht hört sich das kitschig an, aber mir kommt es so vor als drehe sich alles im Kreis. Unter der Woche Arbeit, am Wochenende Party.
Mit einer meiner Freundinnen spreche ich sehr oft darüber und sie sagte vor kurzem folgendes zu mir: “Weißt du, ich will mir Erinnerungen schaffen, die ich in ein paar Jahren Jemandem erzählen kann. Wo es nicht darum geht, dass wir zum 300 Mal in der Wohnung gesessen sind und nichts spannendes unternommen haben, wo jeder Abend dem anderen geglichen hat, das sind keine Erinnerungen für mich, ich erwarte mir einfach mehr vom Leben.“
Ich glaube viele Menschen erwarten sich mehr vom Leben, aber tun nichts dafür, oder sind generell nicht offen für neue Sachen/Aktivitäten, die von ihrem Alltagstrott abweichen. Ich selbst bin ein Mensch, der wahnsinnig gerne in seiner Freizeit etwas unternimmt, aber es sind nicht viele Menschen dafür zu haben. Ich glaube jeder kennt solche Personen, die einen Karton aufhaben und auch nicht sonderlich darauf aus sind diesen abzusetzen.
Was ich eigentlich sagen möchte:
Erlebt und unternehmt so viel wie möglich, wagt Neues, reist viel, stresst euch weniger und baut euch etwas auf, woran ihr später einmal gerne zurück denken wollt. Genießt die kleinen, aber schönen Dinge des Lebens. Seid dankbar für das Leben, dass ihr führen dürft und gestaltet es so aufregend wie möglich.
Pfeift auf die Leute, die euch auf die Nerven gehen und euch nicht gut tun und umgebt euch mit denen die eurer Leben bereichern. Seht die Menschen um euch herum nicht als selbstverständlich an und zeigt es ihnen auch, dass ihr froh seid sie in eurem Leben zu haben. Lasst hier und da eine Prüfung sausen, weil das Wetter traumhaft ist, oder esst das dritte Eis am Tag auch wenn es der Bikinifigur nicht gut tut. Die Welt wird davon nicht untergehen, ganz im Gegenteil.
.. und bevor ihr das 100 Mal zu Hause rum sitzt, in einen verrauchten Club geht, oder etwas zu Essen bestellt, packt eure sieben Zwetschken zam und geht’s vor die Tür!